Nach gut einem Jahr der Anspannung setzt sich nun die Erholung auf dem niederösterreichischen Arbeitsmarkt zügig fort. Nach vorläufiger Schätzung nahm die Zahl der unselbständig Beschäftigten im Juni erneut stark zu (19.000 od. +3%). Zugleich ist die Arbeitslosigkeit in Niederösterreich weiter rückläufig.
„Aktuell sind Ende Juni mit 46.003 um 18.221 bzw. -28,4% weniger Personen auf Jobsuche als im Vorjahr. Rechnet man die Schulungsteilnehmerinnen und –Teilnehmer dazu, waren in Niederösterreich gegenüber dem Vorjahresmonat mit 55.209 um 16.922 oder -23,6% weniger Personen beim AMS NÖ registriert“, so der für den Arbeitsmarkt zuständige Landesrat Martin Eichtinger und weiter: „Die Zahlen sind ein guter Indikator für den langsamen, aber soliden Konjunkturaufschwung. Wir werden gemeinsam mit dem AMS Jobsuchende bestmöglich dabei unterstützen rasch wieder in Beschäftigung zu gelangen. Insbesondere das bundesweite Projekt Sprungbrett wird hierbei eine wesentliche Rolle einnehmen. Bis Ende 2022 sollen dadurch 50.000 Langzeitarbeitslose wieder eine nachhaltige Beschäftigung finden.
Es sind jedoch noch immer 1.326 (oder 3,0%) mehr Menschen auf Jobsuche als vor Corona (Juni 2019). Im Vormonat betrug der Abstand zu 2019 aber noch 3.663 (od. 8,1%) Personen. Das ist nach Kärnten der geringste Anstieg aller Bundesländer im Zweijahresvergleich (Ö: 9,2%) „Um die aktuelle Dynamik am Arbeitsmarkt optimal zu nutzen, wird das AMS Niederösterreich die intensive Vermittlungsstrategie fortführen. So haben die AMS NÖ-Beraterinnen und Berater unseren arbeitsuchenden Kundinnen und Kunden seit Jahresbeginn bereits über 327.000 Vermittlungsvorschläge gemacht und über 48.000 Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher haben seit Beginn des Jahres wieder einen Job gefunden“, analysiert der Landesgeschäftsführer des AMS NÖ, Sven Hergovich.
Die voraussichtliche Arbeitslosenquote für Juni 2021 beträgt in Niederösterreich 6,6% (Juni 2020: 9,3%) und ist somit genau auf dem Niveau vom Juni 2019 und weit niedriger als in den Jahren davor. Wie schon seit Monaten profitieren Männer von der derzeitigen Arbeitsmarktentwicklung etwas stärker (-9.543 od. -29,0%) als Frauen (-8.678 od. -27,7%). Nach Altersgruppen gab es bei den Personen im Haupterwerbsalter (25-49 Jahre) Ende Juni im Jahresvergleich einen Rückgang um -31,6% und bei den Älteren (50plus) einen Rückgang von -17,9%. Den höchsten Rückgang gibt es mit -50,1% bei den Jugendlichen. Weniger Optimismus lässt allerdings nach wie vor die Situation bei der Langzeitarbeitslosigkeit zu. In Niederösterreich sind Ende Juni 14.385 und damit 31,3% aller vorgemerkten Personen langzeitarbeitslos. „Zwar liegt der Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit mit einem Plus von 47,9% deutlich unter dem österreichweiten Ergebnis von +80%. Dennoch widmen wir in unserem Bundesland dem Kampf gegen Langzeitarbeitslosigkeit unsere ganze Kraft“, so der AMS NÖ-Chef.