Mit doch einiger Verwunderung habe ich in der letzten Ausgabe des Profils ihren Artikel zum Thema Zweitwohnsitzer mit dem Titel „Wählendes Wandervolk“ gelesen. Verwunderung nämlich, ob der mangelnden Professionalität mit der man sich von Seiten der Zeitschrift Profil diesem Thema genähert hat. Natürlich ist es völlig legitim, dass man sich mit dem Thema Zweitwohnsitzer-Wahlrecht kritisch auseinandersetzt und es ist auch völlig legitim, dass ein ehemaliger Landessekretär der Sozialistischen Jugend nun beim unabhängigen Nachrichten-Magazin Profil als Redakteur arbeitet. Bei entsprechendem Hintergrundwissen muss man aber feststellen, dass sich der entsprechende Redakteur entweder wenig professionell oder gar tendenziös diesem Thema genähert hat. Es ist nicht gerade ein Objektivitäts-Signal für einen Artikel, wenn Herr Redakteur Jakob Winter gleich im ersten Absatz der VP-Landtagsabgeordneten Bettina Rausch sinngemäß einen Missbrauch des Zweitwohnsitzer-Wahlrechtes in Niederösterreich unterstellt. Zumal Herr Redakteur Winter bis vor wenigen Monaten noch Vorsitzender der Sozialistischen Jugend St. Pölten und davor Landessekretär der SJ Niederösterreich war und genau zu dieser Zeit Bettina Rausch Obfrau der Jungen ÖVP und damit direkte politische Konkurrentin des Herrn Winter war. Es ist schon gar kein Objektivitäts-Signal, wenn Redakteur Winter weiters schreibt, dass „diesen Wahltourismus ein Landesgesetz aus dem Jahre 1994, beschlossen zwei Jahre nach dem Amtsantritt von Erwin Pröll, möglich macht“. Denn die Gesetzes-Novelle im Jahr 1994 änderte das Wahlrecht für Zweitwohnsitzer nicht. Dieses Recht besteht schon seit der Gemeinderatswahl 1924. Diese Behauptung ist daher einfach falsch und legt den Schluss nahe: Der Text ist unprofessionell recherchiert und/oder bewusst tendenziös geschrieben.
Leserbrief an das Nachrichtenmagazin "Profil"
In seiner Ausgabe Nr. 2 veröffentlichte "Profil" einen Artikel zum Thema Zweitwohnsitzerwahlrecht unter dem Titel "Wählendes Wandervolk". Nachfolgend der vollständige Leserbrief von VPNÖ-Landesgeschäftsführer LAbg. Gerhard Karner an das Nachrichtenmagazin, der in der Printausgabe stark gekürzt wurde.
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